true grid irl eine Gruppenausstellung

31. Oktober – 13. Dezember 2020

Pünktlich zum nächsten Höhepunkt der Pandemie melden wir uns mit der altbekannten Struktur zurück.

true grid irl ist eine Gruppenausstellung mit 83 Künstler*innen aus dem In- und Ausland und die physische Schwester der virtuellen Ausstellung True Grid, welche wir während des Lockdowns im Frühjahr auf Instagram publiziert hatten. Wir freuen uns, dass alle 83 Künstler*innen, welche uns ihre Arbeiten für True Grid hatten zukommen lassen, auch bei true grid irl dabei sind.

mit (Anordnung entsprechend Erscheinung im virtuellen Projekt True Grid):
Josse Bailly, In Jung, Marco Luedi, Kevin Aeschbacher, Alina Kopytsa, Marilou Bal, Adrian Schär, 0.0.01.0.0, Basile Dinbergs, Benedikt Stäubli, Simon Risi, Valentina Pini, Yamu Wang, Clifford E. Bruckmann, Hannes Zulauf, Angela Baumgartner, Tim Wandelt, Vinzenz Meyner, Denis Twerenbold, Barbara Signer, Dominic Michel, Johanna Kotlaris, Philipp Schwalb, Ardil Yalinkiliç, Asia Dellanoce Naar, Bertold Stallmach, Michael Bodenmann, Flavia Senn, Elza Sile, Effi & Amir, Thomas Moor, Andreas Waldmeier, Brigham Baker, Lea Meier, Pascal Sidler, Jonas Etter, Boris Siebs, {F_x Office}, Cassidy Toner, Julian Zehnder, Fhunyue Gao, Silvan Hillmann, Vela Arbutina, Vipera&Haas, Bernhard Hegglin, Claudia Kübler, Jiajia Zhang, Maximilian Kirmse, Michaël Reinhold, Magdalena Baranya, Lucas Herzig, Anne Fellner, Michael Etzensperger, Maya Lama, Nico Sebastian Meyer, Philipp König, David Knuckey, Sarah Jacky, Jan Hofer, Fid. Fischer, Roman Selim Khereddine, Martina Mächler, Jürgen Baumann, Roberts John-Michelle Thick, Philip Ullrich, Elina Meksa, Cathrin Jarema, André Simonow, Anna Herms, Anne-Laure Franchette, Florian Dombois, Angi Nend, Mäschi, Liga Spunde, Janes Haid-Schmallenberg, Jeronim Horvat, Jonathan Steiger, Annija Grosa, Raphael Stucky, Ruven Stettler, Julia Znoj, Nicolas Rothenbühler, Nusser Glazova

Kuratiert von Ilona Stutz.

Installationsansicht true grid irl
Installationsansicht true grid irl, im Vordergrund: Dominic Michel, Mob Mob Mob Mob Mob, Grösse variabel, Öl auf Glas, 2019
Installationsansicht true grid irl
Installationsansicht true grid irl
Installationsansicht true grid irl
Josse Bailly, Broken piece, 26 x 26 x 2 cm, acrylic paint on plexiglass, 2020 
Nusser Glazova, The Welcoming Cake, 45 x 45 x 17 cm, plaster, color pigment, acrylic paint, 2020 
Basile Dinbergs, Looking at ice with icy eyes, 32 x 22 x 2 cm, acrylic paint on plexiglass, red clamps, tin, bee wax, aluminium gaffer tape, 2020
Liga Spunde, The Hole In The Heart, 38 x 38 cm, digital drawing, archival print, 2020
Jeronim Horvat, The Book Of Books ( Relic ), 25 x 20 x 6 cm, wood, acrylic, walnut oil, varnish, secret cursed sealing, 2020
Installationsansicht true grid irl
Installationsansicht true grid irl
Installationsansicht true grid irl

Fotos von Michal Schorro
Eigentum von unanimous consent und den Künstler*innen




Vielen Dank für Ihren Auftrag zur strategischen und ressourcenorientierten Konzeption von “true grid irl”. Die auftragsgemäss erarbeiteten Lösungsansätze finden Sie summarisch und in vereinbartem Umfang untenstehend.

Projektanforderungen
Räumliche Anordnung 83 künstlerischer Arbeiten gemäss folgender Kriterien:
- Verwendung der vorgegebenen Materialeinheiten für den Aufbau einer Gitterstruktur (ca. 500 Gitter-Einheiten)
- Maximales zur-Geltung-Kommen der einzelnen Arbeiten sowohl in deren Individualität als auch als Bestandteil der Gesamtstruktur
- Einhaltung der räumlichen Kapazitäten (ca. 200qm)
- Alleinstellungsmerkmal: “Imaginationspotential”

Inhalt und Zielsetzung:
Verhandelt werden soll die Frage nach Strukturen und deren Wirkung auf ihre einzelnen Teile sowie die Rückkopplung der Seinsweisen der Bestandteile auf die Gesamtstruktur. Überdies soll das Ausstellungsprojekt “true grid irl” die Reflexion des virtuellen Vorprojekts “True Grid” ermöglichen und nahelegen.

Ausgangslage
Als Basis zur Konzeption einer optimalen kuratorischen Lösung für “true grid irl” soll die Analyse des Vorprojekts “True Grid” dienen, welches in der ersten Jahreshälfte auf Instagram publiziert wurde.
Da im Rahmen des Vorprojekts weder Arbeitszeit im Allgemeinen noch der Aufwand für die Dokumentation einzelner Arbeiten im Spezifischen erfasst wurden, ist eine differenzierte Evaluation von Aufwand und Ertrag zum jetzigen Zeitpunkt bedauerlicherweise nicht mehr durchführbar. Gemäss Angaben des Kunden / der Kundin variierte die aufgewendete Zeit für die Dokumentation einer Arbeit zwischen 10 Minuten und 4 Stunden, wobei die Qualität des Resultats nicht eindeutig mit der Menge der aufgewendeten Zeit korrelierte.

Analyse
Folgende Parameter können zur sachlichen Analyse der Problemstellung herangezogen werden:
- Anzahl Dokumentierte Arbeiten: 83
- Anzahl zu generierende Dokumente pro Arbeit: 2 (1 Bild, 1 Video)
- Anzahl de facto generierter Dokumente: 4300 Bilder und Videos
- Total investerte Zeit: ca. 3 Arbeitswochen à 8h/Tag
- Messbarer Ertrag nach 12 Wochen: ca. 300 Follower auf Instagram

Eine Überschlagsrechnung ergibt durchschnittlich 52 generierte Dokumente pro Arbeit, wovon es sich bei jeweils 50 davon um Ausschuss handelt. Die aufgewendete Zeit pro dokumentierter Arbeit beläuft sich auf durchschnittlich ca. 1.5h, wobei das Resultat jeweils aus einem Bild sowie einem Video von unter einer Minute Laufzeit besteht. Ausgehend von einem Studio-Setting und der Tatsache, dass die Videos im Nachgang nicht bearbeitet wurden, ist basierend auf vergleichbaren Projekten im Bereich Werbe- und Imagefilm mit einem maximalen Aufwand von 30 Minuten pro dokumentierter Arbeit zu rechnen.
Pro dokumentierter Arbeit wurde also ein durchschnittliches Surplus von 60 Minuten Zeitaufwand sowie 50 Ausschuss-Dokumenten generiert. Bei 83 Arbeiten summiert sich damit ein Zeitaufwand von umgerechnet 2 Arbeitswochen sowie ein Ausschuss von insgesamt 4134 Dokumenten. Betreffend Ertrag (300 Follower auf der digitalen Plattform Instagram) sei anzumerken, dass Organisationen mit vegleichbaren Ressourcen im Bereich “Off-Space Zürich” mit einfacheren Massnahmen (Nutzen der “Folgen”-Funktion auf Instagram) eine Basis von mindestens derselben Grösse erzielten. Siehe dazu unsere Digitalstrategie.

Lösungsansätze
Unter Einbezug der vorgängigen Analyse wurden mit dem Kunden / der Kundin folgende vier Szenarien mündlich diskutiert:
a) Organischer Ansatz (mit jeder Erweiterung erfolgt eine Neuverhandlung der Gesamtstruktur)
b) Exemplarischer Ansatz (Cluster-Lösung)
c) Dokumentarischer Ansatz
d) Formaler Ansatz

Nachdem der Lösungsansatz a) mit Verweis auf die Analyse des Vorprojekts verworfen und Ansatz b) vom Kunden / von der Kundin als zu pädagogisch abgelehnt wurde, empfehlen wir eine Synthese aus c) und d).

Vorschlag
Für die Platzierung der 83 Arbeiten empfiehlt sich die Verwendung von insgesamt 415 Gittereinheiten, welche in jeweils identischen gleichverteilten Stapeln im Raum platziert werden. Dies gewährleistet die maximale Sichtbarkeit jeder Arbeit, ohne dabei Hierarchien zu schaffen. Ergänzt werden die Gittereinheiten durch bestehendes Videomaterial. In Kombination erzeugen die Struktur und das dokumentarische Material gemäss User Testing anhand eines Prototyps das gewünschte Imaginationspotential.
Die vorgeschlagene Lösung kennzeichnet sich durch Modularität und eine im Prinzip beliebige Skalierbarkeit. Sie vereint Chancengleichheit, effektive und ökonomische Nutzung der existierenden Ressourcen mit uneingeschränktem Potential für Wachstum und – gemäss Anforderungen des Kunden / der Kundin – “Imagination”.

Wir danken Ihnen für den erteilten Auftrag und hoffen, diesen zu Ihrer maximalen Zufriedenheit erfüllt zu haben. Ich bitte Sie, mir bei Gelegenheit noch Ihre Namen zwecks Rechnungsstellung zu nennen.

H. Rodham
Caiman Consulting









Mit freundlicher Unterstützung der Stanley Thomas Johnson Stiftung und der Nestlé Fondation pour l'Art.