Ein ganz normaler Tag Simon Risi

Eröffnung:
Samstag, 24. Februar 2024, 16–20 Uhr

25. Februar – 23. März 2024

Es muss dermassen verwirrend sein. Ein ganz normaler Tag. Jeder Tag informiert den Durchschnitt, die Normalität aller Tage, nicht? Jeder Tag: so viele Gefühle, so viele Eindrücke, kein Filter.

Meinst du es ist einfacher zu verstehen, wenn wir alles in einzelne Teile zerlegen? Lass uns bei Statistiken, Durchschnitten und Vereinfachungen bleiben, ok? Das macht es uns vielleicht einfacher uns gegenseitig zu verstehen.

Es scheint als bildeten viele Leben eine konstante Schnittstelle zu unseren Verarbeitungs- und Rechnungsmaschinen. Nachdem mehr oder weniger das gesamte Internet durchgesehen ist, wie soll diese immense Menge an Daten verarbeitet werden? Wie bringe ich dich, an diesem ganz normalen Tag, dazu, mich zu verstehen? Oder an irgendeinem normalen Tag? Oder an irgendeinem Tag, der zum Durchschnitt der normalen Tage beiträgt? Wie soll ich vermitteln, was ich gesehen habe, was ich dabei empfunden habe und warum es von Bedeutung ist, oder eben nicht?

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Simon Risi führt uns durch die Verwirrung eines ganz normalen, durchschnittlichen Tages. Wenn kommerzielle Galerien und die Messen, an denen sie teilnehmen, die Rolle relevanter kultureller Entwickler*innen einnehmen – weshalb sollten wir uns nicht ansehen, was sie anzubieten haben? Bei der Durchsicht aller Websites von allen Galerien, die an der Messe – ein Ort der auf Handel fokussiert ist–, über die am meisten berichtet wird, findet Simon Risi einen weg, eine Zusammenfassung dessen zu erzeugen, was wir sehen. Während wir an unseren Schreibtischen bei der Arbeit oder sonst irgendwo sitzen, summen die Drucker neben uns. Wir werden laufend damit gefüttert, was vielleicht die visuelle Essenz davon ist, was wir als Kunst oder Kultur beschreiben – die Farben sind ziemlich schön, nicht? Zum Glück ist online nur ein bisschen zum zappen auch bezahlbar!

Während Simon Risi die Komplexität von „Kultur“ und „Visueller Kunst“ reduziert, scheint er so viele Dinge zu fühlen. Während er all diese Bilder betrachtet, bricht sich eine unmögliche Kombination von Emotionen Bahn. Um zu verstehen, müssen wir vereinfachen. 7% Bezauberung: Ich weiss genau was du meinst! 17% Sorge? Ich kenne das Gefühl! 27% Erleichterung? Ich bin nur bei 22%.

Während Simon Risi mit Normen, Ideen der Reduktion, Vereinfachung, Kommunikation und den Ökonomien der Kultur Unfug treibt, begleitet er uns durch einen ganz normalen Tag. Die Unmöglichkeiten und Ungenauigkeiten, denen wir begegnen und die wir selbst erzeugen, wenn wir unsere Beziehungen zu ihnen zu kommunizieren versuchen, sind ein Teil davon. 14% Ehrfurcht, 18% Überraschung, 21% Furcht.

text: unanimous consent

übersetzung: unanimous consent

Simon Risi, *1991 in Unterseen, lebt und arbeitet in Zürich